Sprache in schriftlicher Verwendung Supporting tagline
Textarten
Die Unterscheidung der Textarten ist in der Textanalyse notwendig, um die Intention des Autors zu erkennen. Des Weiteren kann man selbst als Autor, entsprechend der eigenen Intention, die passende Textart auswählen.
Sach- oder Gebrauchstexte | non-fiktionale Texte | Haben eine Sache zum Gegenstand. |
Literarische Texte | fiktionale Texte | Enstammen der Fantasie, Inspiration oder Fiktion eines Autors. |
- Inspiration
- Eingebung
- Fiktion
- Vorstellung
Reine Sachtexte
Gegenstand der Texte: Sachverhalte, Tatsachen und daraus folgende Problemstellung.
Der Autor vermeidet ein persönliches Urteil abzugeben – logische Argumente prägen den Text.
Beispiele: Wissenschaftliche Abhandlungen, Sachanalysen, Nachrichten, Protokolle, Berichte
Meinungsbildende Texte
Gegenstand der Texte: Stellungnahme zu strittigen Fragen und Problemen.
Autor beabsichtigt mit seinem Text den Leser zu beeinflussen.
Beispiele: Leitartikel, Offene Briefe, Werbetexte
Manipulative Texte
Autor beabsichtigt den Leser verdeckt zu beeinflussen.
Werbetexte gehören in der Regel nicht dazu, da offen für ein Produkt geworben wird.
Sozialverbindliche Texte
Autor formuliert distanziert, sachlich und anweisend.
Beispiele: Gesetze, Verträge
Persönliche Texte
Autor beschreibt seine Gefühle und Warnehmung.
Beispiele: Private Briefe, Tagebuchnotizen, Erlebnisschilderungen
Grundlagen des Exzerpierens
- Exzerpieren
- Bewusster Vorgang bei dem wichtige von unwichtigen Informationen getrennt wird.
Voraussetzungen
-
Alle Aussagen aus dem Primärtext müssen bewusst wahrgenommen werden.
-
Alle Aussagen im Primärtext müssen verstanden worden sein.
-
Die gedankliche Struktur des Primärtextes muss beibehalten werden.
-
Der Exzerpt muss die Aussagen des Primärtextes objektiv wiedergeben.
Konflikte
-
Informationen gehen verloren.
-
Struktur und Gliederung des Primärtextes wird durch die des Exzerptes ersetzt.
-
Aussagen des Primärtextes können durch die Wahrnemung des Lesers verändert werden. Es besteht das Risiko, dass im Exzerpt andere Aussagen betont werden – die Proportionen des Primärtextes sollten beibehalten werden.
-
1:1 übernommene Formulieren sind als Zitate durch Anführungszeichen zu übernommen.
-
Das Exzerpt darf nicht mit zu vielen Aussagen “vollgestopft” werden.
-
Für den Leser muss das Exzerpt auch ohne Kentnisse des Primärtextes verständlich sein.
Anmerkung: Ein Exzerpt darf nicht nur aus Einzelzitaten bestehen.
Formen
- Thesenartiges Exzerpt
- Wesentliche Aussagen eines Textes werden in einzelnen nicht verküpften Thesen (Aussagesätze) formuliert. Sie werden überwiegend für Sachtexte angewendet.
- Exzerpt als durchformulierter Text
- Wesentliche Aussagen eines Textes werden in einem neuen Text formuliert. Geeignet für nicht sachliche Texte.
Arbeitsschritte
- Text nur lesen.
- Unbekannte Begriffe unterstreichen und klären.
- In jedem Absatz die wichtigeste Aussagen markieren.
- Für jeden Absatz eine Überschrift formulieren
- Eine neue Gleiderung formulieren.
- Exzerpt schreiben – Form von Aufgabenstellung abhängig.
- Thesenartiges Exzerpt
- Exzerpt als durchformulierter Text
Häufige Fehler
- Nicht ausreichend abstrahiert
- Fehlerhaft interpretiert
- Doppelte Arbeit gemacht: Statt auf markierte Textstellen, selbst formulierte Überschriften oder selbst erstellte Gliederungen zurückzugreifen habe ich den Text immer wieder durchgelesen.
Stellungnahme
Erweitert das Exzerpt um eine Stellungnahme, um die Intentionen des Autors mit den eigenen zu vergleichen.
Mit der Stellungnahme kann man dem Autoren,
a) zustimmen – auf die verwendeten Argumente ist einzugehen.
b) differenzieren – die Aussagen des Autors sind zu relativieren.
c) ablehnen – durch Gegenargumente Text in Frage stellen.
Grundzüge der Stilistik
Sprachebenen
Die verschiedenen Sprachebenen eignen sich unterschiedlich gut für diverse Zielgruppen und Problemstellungen. Schriftliche Texte im wirtschaftsleben werden vorrangig in der normalsprachlichen Stilschicht gechrieben – für komplizierte Anwendungsfälle wie Vertragstexte, technische Beschreibung usw. eignet sich die gehobene Stilschicht.
1) dichterische Stilschicht
2) gehobene Stilschicht
3) normalsprachliche Stilsicht
4) umgangssprachliche Stilschicht
5) salopp-umgangssprachliche Stilschicht
6) vulgäre Stilschicht
Stilformen
- Gewöhnlich ist der verbale dem nomalen Stil vorzuziehen. ** Er ist leichter zu lesen uns spricht den Leser direkter an.
- Aktiv und passiv
-
Indikativ (Wirklichkeitsform) und Konjunktiv (Möglichkeitsform)
- Indikativ wirkt eindeutig – Konjunktiv relativiert Aussagen und schafft eine gewisse Distanz
Satzbau
Grundsätzlich sollten komplizierte Satzkonstruktionen aus beispielsweise vielen Nebensätzen vermieden werden.
- Parataxe
- Aneinanderreihung von Hauptsätzen.
- Hypotaxe
- Ein Satz ist nicht nur ein Hauptsatz, sondern besteht aus Haupt- und Nebensätzen.
Die Wirkung von Sätzen kann verändert werden, indem Haupt- und Nebensätze unterschiedlich platziert werden. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:
a) Hauptsatz, Nebensatz
b) Nebensatz, Hauptsatz
c) Hauptsatz, Nebensatz, Hauptsatz
Auch durch die Wortstellung wird die Wirkung von Sätzen beeinflusst.
Generell gilt:
Die Betonung liegt auf dem Satzanfang – dem folgt das Satzende.
Schriftliche Texte verfassen
Allgemeine Arbeitschritte
Werbebrief
Berichte
Berichte müssen die 5 W-Fragen beantworten.
Folgende Gliederung bietet sich für Berichte an:
Sprachliche Elemente
- Zeitform: Präteritum
- Grundsätzlich Indikativ – Konjunktiv für strittige Aussagen
- Schlichtheit und Prägnanz
Protokolle
Allgemeiner Aufbau
Kopfzeile:
- Überschrift
- Veranstaltungsbeginn
- Veranstaltungsende
- Ort
- Leitung
Hauptteil:
- Wiedergabe der Besprechung
Fußzeile:
- Datum
- Unterschrift des Protokollführers
Anhang:
- Teilnehmerliste
- Abwesende Personen, inkl. Abwesenheitsgrund
Sprachliche Elemente
- Zeitform: Präteritum
- Einzelne Beiträge in Konjunktiv wiedergeben – alternativ Aussage zitieren
Protokollarten
a) Verlaufsprotokoll
Gibt Verlauf einer Besprechung zusammengefasst wieder.
Steigerung: Sitzungsprotokoll, Beiträge werden wortwörtlich wiedergegeben.
b) Ergebnisprotokoll
Gibt nur beschlossene Ergebnisse einer Besprechung wieder.
Geschäftsbrief
Layout des Geschäftsbriefs ist durch DIN 5008 vorgegeben.
Häufige Fehler:
- Alte Formulierungen
- Zu komplizierte Satkonstruktionen
- Aufdringliche Höflichkeit
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